|
Ein wenig Pfalz von A bis Z
Aktivitäten/Sport
Wer
will, kann sein Leistungsvermögen testen - man findet aber auch Ruhe und Beschaulichkeit.
Angeln, Ballonfahren, Golfen, Inlineskating, Kanu fahren, Klettern, Nordic Walking, Radfahren, Reiten, Sport zu schauen, Wandern,... es ist alles möglch.
alla
ist
in der pfälzer Sprache ein Allerwelts- und Patentwort, findet überall Anwendung. Es ist nie verkehrt und wird immer richtig verstanden, ob als Aufforderung “also”, Bestätigung (“ala hopp”) oder Abschied,...
Bad Dürkheim
ist
ein beschauliches und erholsames Kulturstädtchen, umgeben von Wald und Weinbergen. Im Ort steht eine Saline, “das größte Weinfass der Welt” oder man spaziert durch den Kurpark zum Kurhaus. Man kann aber auch in der
Spielbank sein Geld verzocken oder in gemütlichen Restaurants oder Weinlokalen einkehren. Bei Dürkheimer Feuerberg oder Ungsteiner Honigsäckel schlägt das Herz eines Weinkenners höher. Aber Obacht: ein mal im Jahr
(2./3. Septemberwochenende) ist´s dort mit der Ruhe vorbei, da ist nämlich der Dürkheimer Wurstmarkt!
BASF
Die
Badische Anilin- und Sodafabrik wurde 1865 gegründet. Die Produktion von Anilin und Soda begann, später kam die Synthese von Indigo dazu (wird heute wieder für Jeansproduktion verwendet). Um 1900 stellte man
Ammoniak her, daraus wurde Kunstdünger und Salpeterproduktion. Im 2.Weltkrieg wurde die Firma schwer beschädigt und zu 1/3 zerstört. Heute hat die BASF über 120 Tochterfirmen in aller Welt und ist das drittgrößte
Industrieunternehmen in Deutschland. Hier wurden das Frostschutzmittel Glysantin, das Magnetophonband, Styropor, synthetischer Kautschuk entwickelt, nur um einiges zu nennen.
Betzenberg
Er
ist nicht der höchste Berg der Pfalz und auch eher weniger für Wanderer. Dort befindet sich das Fritz-Walter-Stadion mit über 38000 Plätzen und ist die Heimat des 1.FC Kaiserslautern (auch “rote Teufel” genannt).
Dampfnudel
wird
aus Mehl, Butter, Eiern und Hefe hergestellt und ist ein pfälzer Leib- und Magengericht. Am besten schmeckt sie, wenn sie schön dick aufgegangen ist, an der Unterseite ein wenig angebrannt ist und “Woisoß” (Weinsoße) dazu.
Dunnerkeitel
Ist
der - nicht übersetzbare- Lieblingsspruch der Pfälzer. Allerdings “Dunner” hat irgendwie was mit Donner zu tun. Ein Anwendungsbeispiel: Die Sonne prallt ihm auf den Scheitel - Dunnerkeitel!
Deutsche Weinstraße
Sie
fängt mit dem Weintor in Schweigern an und am Ende steht das Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim. Dazwischen liegen 85 km, etwa 22 ha Weinberge, nahezu zehntausend Weingüter und Winzerbetriebe. Unzählige
Weinlokale, Restaurants, Weinstuben, Hofausschänke, Gewölbekeller und Straußwirtschaften findet man dort. Von Mai bis November werden über 300 Kerwen, Weinfeste und Märkte gefeiert und am letzten Sonntag August wird
die Weinstraße für alles was Krach macht (Autos, ...) gesperrt und es tummeln sich Kinderwagenschieber, Schoppenstecher, Wanderer, Radfahrer, Spaziergänger und Weinbummler...
Deutsches Weinlesefest,
findet
alljährlich im Oktober in Neustadt an der Weinstraße, der größten weinbaubetreibenden Gemeinde Deutschlands, statt. Das Winzerdorf (die Pfälzer nennen es: Haiselcher) wird unter alten Kastanien zwischen
Saalbau und Bahnhof errichtet. Zum Winzerfestzug, am 2. Sonntag des Festes, werden Spielmannszüge, Trachtengruppen, geschmückte Wagen, Musikkapellen, ... gezeigt.
Dibbelschisser
wird im Hochdeutsch auch Korinthenkacker oder Kaffeebohnenritzensäger genannt.
Elwetritsche
sie
sollen von Hühnern, Enten, Feen und Elfen abstammen und lassen sich nur schwer im Dickicht des Pfälzer Waldes einfangen. Wer es sich ganz einfach machen will, der schaut sich entweder den Elwetrische-Brunnen in
Neustadt a. d. Weinstraße an oder macht sich in Lambsheim in einem Laden auf ihre Spur, auch in Dahn haben sie bei einem Bauern Unterschlupf gefunden!
Grammatik
Die Pfälzer sprochen und verzehlen gern. Fremden kann es ganz schön schwer fallen, etwas zu verstehen, wenn zwei Einheimische redden und dischbedieren.
Grumbeere
Die
Kartoffel wurde wegen ihrer Blüten im 17.Jahrhundert von Südamerika nach Europa gebracht und schnell heimisch. Sie hießen wegen ihrer Form auch Erdapfel oder Grundbeere (pfälzisch: Grumbeere) und sind neben dem Wein
das wichtigste landwirtschaftliche Erzeugnis der Pfalz. In Fußgönnheim wurde extra das Deutsche Kartoffelmuseum eröffnet.
Guzje
Wenn man erstmal aus dem Babiersche (Papierchen) ausgepackt hat, stellt man schnell fest, das es dem guten alten französischen Bonbon gleich sieht, daß man auf Deutsch mit “Gutgut” übersetzen kann. Guzier können babbich (klebrig) sein, weil sie aus Zucker sind. Sie gibt es mit und ohne Füllung, schmecken verschieden und gab es früher beim Kaufmann im großen Glas für finf Penning das Stück.
Lieselotte von Pfalz
Sie
ist ein echt pfälzisches “Gewächs” und hieß eigentlich Elisabeth Charlotte. Ihr Vater war der pfälzische Kurfürst Carl Ludwig. Ihr Mann war der Herzog von Orleans`, Bruder des französischen Sonnenkönig XIV. Sie
schrieb humorvolle, ungezierte Briefe in Ihren Heimathof in Heidelberg. Z.B: “Ich bin hier in Paries tief unglücklich, denn niemand kann hier pälzisch schwätze und niemand weiß die pälzer Sprooch zu schätze.”
Kastanien
Sie
fallen im Herbst von den Bäumen, werden auf dem heißen Ofenblech geröstet, heiß geschält und gleich gegessen. Sie schmecken gut zu “Neuem Wein”, werden anderswo auch als “heiße Maroni” angeboten. An Weihnachten
kommen sie meist als Füllung in die Gans.
Klima
Neben
Südbaden ist die Pfalz die mildeste Region Deutschlands. Durchschnittlich 1800 Sonnenstunden im Jahr. Bereits im März blühen die Mandelbäumchen an der Haardt. Die Sommer sind oft heiß, der Herbst oft lange und die
Winter sind meist mild und ohne Schnee.
Mandelblüte
Im
Gepäck der Römer sind die hier her gekommen. Beheimatet ist der kleine, unscheinbar wirkende Baum im Mittelmeer. Mandeln waren früher eine Einnahmequelle der Bauern, heute dienen die Bäumchen überwiegend als Zierde
in Vorgärten, Weinbergen und an Weg- und Straßenrändern. Die Mandelblüten sind die ersten Boten des Frühlings (ein paar Tage Märzsonne reichen und es öffnen sich die Knospen und entfalten weiße und rosafarbene
Blüten). Passend dazu feiert man das Gimmeldinger Mandelblütenfest.
Max Slevogt
in
Landshut geboren, in Paris studierte der berühmte Grafiker und Maler. In seiner Wahlheimat , der Pfalz, lebte er ab 1900 auf dem Schlossgut Neukastell oberhalb von Leinsweiler an der Weinstraße. Eines seiner letzten
Werke, das Golgatha-Fresko, hing in der Friedenskirche Ludwigshafen, bis es im 2.Weltkrieg zerstört wurde. Kurz nach dessen Fertigstellung starb Max Slevogt am 20.September 1932 auf Neukastell, im Alter von 61
Jahren.
Morio-Muskat
Er
ist eine pfälzer Züchtung: Peter Morio (vom Rebforschungszentrum in Siebeldingen) kreuzte Silvaner und Weißen Burgunder. Man benannte die Rebe nach seinem Namen und dem Geschmack.
Neuer Wein
Pünktlich zum Beginn der Weinlese ist er da. Den Anfang als Most (süß, süffig, anregend für Nase, Mund, Magen,...). Ein paar Stunden später kribbelt er auf der Zunge, kitzelt en Gaumen und bizzelt in der Nase und wird deswegen Bitzler genannt.
Nach etwa einer Woche im Faß ist er hefetrüb, weißgrau und milchig unausgegoren und wird Federweißer genannt. Der Name kommt entweder nach seiner Farbe (erinnert an die Bauchfedern von Gänsen) und weil er so berauschen kann, daß man so beschwingt wie eine Feder wird oder nach der mittelalterlichen Zutat “Federweisz”. Noch 4 Wochen bleibt er im Faß, dann ist er klar und durchgegoren und kommt dann zum Kellermeister zur Pflege und weiterem Ausbau.
Pelznickel, der ~ - ein pfälzischer Knecht Rupprecht
In der Adventszeit zieht das Christkindel mit dem Pelznickel von Haus zu Haus, die braven Kinder bekommen vom Christkind Geschenke. Der Pelznickel (
ist ein rauer Geselle; mit Hut, Sack und Rute ausgestattet) ist für die Unartigen zuständig, was jedoch meist mit breitem Lachen aufgenommen wird.
Pfälzer Wald
Er
ist das größte zusammenhängende Waldgebiet in Deutschland, mit etwa 143000 ha Bäume (Buche, Eiche, Tanne, Fichte, Lärche, Ahorn, Edelkastanie) dazwischen findet man Burgruinen, Kletterfelsen, kleine Dörfer und
Wiesentäler. Von der UNESCO wurde er zum Biosphärenreservat erklärt. Man kann auf Tausenden Kilometern den Naturpark durchwandern. Der Pfälzerwaldverein hat alle Wanderwege gut gekennzeichnet und bewirtschaftet
zahlreiche Hütten, wo der Wanderer reichlich zu Essen und Trinken findet. Etwa 30 Naturfeundehäuser bieten sogar Übernachtungsmöglichkeiten an.
Pfälzisch
Flashl, Pershing, Bubbleshnoot, Summerhoot, Gosh, Cashde und Blooswind sind ganz normale Wörter.
Die
pfälzische Geographie hört sich ebenso oft anders an, wie im Atlas oder auf Straßenschildern zu lesen ist. Will man zum Beispiel nach Hettenleidelheim, so wird man nach Hetterem, unweit von Derkem (Bad Dürkheim) geschickt. Von dort über Deisem (Deidesheim), Meckrem (Meckenheim) , Goise (Geisenheim) kommt man nach Esem (Edesheim), Mäkam (Maikammer) und Maade (St. Martin). Hääschde (Hauenstein)sowie Eschdl (Esthal) liegen im Pfälzer Wald, Kerschem (Kirchheimbolanden) am Fuß vom Dunnersberch.
Saumagen
Es
ist das pfälzer Nationalgericht. Die Pfälzer lassen ungern etwas verkommen, sind sparsame Leut´. Also wird der Magen einer Wutz (Schwein) gewaschen und mit vielerlei Sachen gefüllt: Bauchspeck, Kammstück, Grumbeere, Zwibbel,
Bratwurstfüllsel, Salz, Thymian, Kümmel, Pfeffer. Dann 3 Stunden kochen und anschließend in fingerdicke Scheiben schneiden und in der Pfanne von beiden Seiten knusprig braten. Dazu wird Brot, Sauerkraut und ein
guter Schoppen gereicht.
Schoppen
Dieses
Maß stammt noch aus alten Zeiten, wo die Menschen noch in Ruten und Morgen, Ellen und Fuß, Fuder und Stück, Dutzend und Schock maßen. Der Schoppen wurde zum Messen von Wein, Milch, Öl, Bier oder Sämereien verwendet
und fasst in der Pfalz einen halben Liter.
Heute,
wo diese Maßeinheiten schon veraltet sind, ist uns der Schoppen dennoch und Gott sei dank, als verheißungsvolles Maß für ein wohlgefülltes Glas mit Wein geblieben.
Schorle
Wenn man in der Pfalz Wein mit einem Schuss Selterwasser (auch Sprudel, Klickerwasser gemischt oder gespritzt, so nennt man dieses Getränk Schorle oder Geschbizde.
Der
Name kommt aus dem Altdeutschen “schurlen”, was so viel heißt wie “Wasser lassen” oder “vom rieselnden Wasser”. Ein echtes Pfälzer Schorle besteht immer aus zwei Dritteln Wein und einem Drittel Wasser (damit sein
Geschmack nicht verwässert wird). Halb und Halb wäre ein dünner Schorle, und den mag keiner - außer dem Wirt.
Trollschoppen
Ein
bei auswärtigen Gästen beliebter pfälzer Brauch. Die Weinstuben werden von den Einheimischen ungern verlassen; also stellen sie sich vor dem Wirtshaus im Kreis auf und lassen ein großes Schoppenglas im Kreis
umherwandern, bis es leer ist. Der vorletzte Trinker zahlt. Dann “trollt” man sich, oder auch nicht. Das Prozedere kann sich über Stunden hinziehen.
Wingert
Stammt
vom alten Wort “vingarten”, das hochdeutsche Wort dafür ist. Weingarten. Weinberge heißen die Rebkulturen, weil sie früher ausschlieslich an sonnenbeschienen Berghängen angelegt wurden. Jeder Weinstock braucht die
kundige Hand eines Winzers oder Weingärtners, für die besondere Art der Pflege. Damit sie gedeihen und Trauben tragen, muß geschnitten werden, seine Triebe gekürzt, gebogen und mit Weidengerten angebunden werden.
Drähte,
Pfosten und Pfähle, an denen die Reben gezogen und aufgerichtet werden, sind Sachen, die nicht auf dem Acker oder Feld, wohl aber in einem Garten benutzt werden.
Wutz
auf
Hochdeutsch Schwein, ist das Lieblingstier der Pfälzer. Das Borstentier wird verehrt, liefert es doch Würste, Schinken, Wellfleisch und Saumagen. Folgendes Lied beweist, weshalb die Wutz auch zu Lebzeiten ein Paradiesisches Dasein geniest: “Siescht du dort die Wutz im Garten,/ wie se wuhlt mit ihrer Schnuut, / zwische Riewe un Tomade/ ei, des duud der Wutz so gut!”
Zitronen
Kein
Märchen: Sie blühen und gedeihen im milden Klima in der pfälzischen Weinregion. Sie werden zwar nicht so groß wie in mediterranen Ländern, aber immerhin...
nach oben
|
|